Sonniges Wetter, viele Besucher und ein voller Erfolg
Düsseldorf · Der Andrang war groß beim ersten Bücherweihnachtsmarkt im Südpark. Dafür wurde der gemütliche Pavillon p80 am 1. Advent zum Treffpunkt für Autoren und kleine Verlage aus der Region. Bei Glühwein und Waffeln ließ es sich wunderbar über Bücher klönen.
Am 1. Advent hatten sich Leseratten und Bücherwürmer auf in den Südpark gemacht. Denn im p80 – dem Event-Pavillon des Kleingartenvereins – hatte der erste Bücherweihnachtsmarkt für Autoren und Verlage aus der Region zum ersten Mal seine Pforten geöffnet.
Der Verein hatte den Pavillon liebevoll vorweihnachtlich geschmückt und damit genau die gemütliche Atmosphäre geschaffen, die sich Sarah Scherber, Rebecca und Xavier Wilhelm für ihren ersten Bücherweihnachtsmarkt gewünscht haben. Elf Aussteller hatten die drei für ihr Vorhaben begeistern können.
„Wir fanden, Düsseldorf braucht eine kleine Messe für Autoren und Verlage, die mit ihren Veröffentlichungen abseits der großen Player unterwegs sind“, fasst die Düsseldorfer Verlegerin Sarah Scherber die Grundidee zusammen. Rebecca und Xavier Wilhelm hat sie auf eben so einer kleinen Messe für unabhängige Autoren und Verlage kennen gelernt. Da alle drei gern Fantasy schreiben und lesen, tauschten sie sich über ihre Erfahrungen mit dem Verlegen ihrer Bücher aus.
Scherber, die ihren Gedankenkunst-Verlag erst Anfang 2024 gegründet hat, wollte aber nicht nur Fantasy auf dem Bücherweihnachtsmarkt präsentieren. „Es sollten unterschiedliche Genres sein. Deshalb stellen wir Krimis, Lyrik, Kinderbücher, Young Adult, Romane oder Reisebücher vor“. Zum Konzept gehört auch, dass bereits etablierte Verleger gleichberechtigt neben Autoren stehen, die sich selbst vermarkten. Ein Trend, der sich Dank Angeboten wie Books on Demand oder das Publishing über Amazon, immer größerer Beliebtheit erfreut.
Allerdings sollte man dabei nicht den Aufwand vergessen, der nötig ist, um in der Flut von Veröffentlichungen gesehen und gelesen zu werden. „Es ist natürlich viel Arbeit und man muss immer dranbleiben“, räumt Salvatore Treccarichi ein. Er schreibt gern Geschichten, die seine Leserschaft in magische und fantastische Welten entführen. „Es gibt aber auch lustige Bücher über einen „Möchtegern-Magier“, erzählt er.
Am Stand nebenan stellt Maike Johnke ihre Bücher vor. Sie hat das Glück, sowohl bei einem Verlag zu sein, als auch Geschichten selbst herauszugeben. „Ich schreibe unter verschiedenen Pseudonymen“, sagt sie und erklärt: „So kann ich in verschiedenen Genres veröffentlichen, Krimis schreiben oder Anthologien verlegen“. Passend zur Jahreszeit hat sie eine Sammlung mit Geschichten, Gedichten und Illustrationen rund um den Winter herausgegeben.
Sie gehört zu den wenigen Ausstellern an diesem Tag, die sich hauptberuflich aufs Schreiben und Herausgeben konzentrieren können. „Vormittags bin ich im Homeoffice für einen Verlag, nachmittags klappe ich meinen privaten Laptop auf und schreibe an neuen Geschichten“, gibt sie Einblick in ihren Tagesablauf. Soweit ist Bärbel van Alen zwar noch nicht, aber auch sie nutzt jede freie Minute, um an ihren Düsseldorf-Krimis zu feilen. Gerade hat die Benratherin ihren dritten in Arbeit. Sie hat sich ganz bewusst dafür entschieden, ihre Bücher nur in kleiner Auflage drucken zu lassen und sie in ausgesuchten Düsseldorfer Buchhandlungen zu verkaufen. „Anfangs waren die skeptisch, als ich mit meinen Krimis zu ihnen kam“, erinnert sich Bärbel von Alen. Das ändere sich schnell, als klar wurde, dass ihre Geschichten bei den Lesern gut ankommen.
Der Weihnachtsbüchermarkt soll zur festen Institution in Düsseldorf werden und – soweit es nach den Veranstalterinnen geht – sogar wachsen.
(Text RP-Online, Foto Gedankenkunstverlag)
Kommentare